Lange Zeit und immer wieder wurde Resilienz – also die Fähigkeit mit Rückschlägen und Niederlagen umzugehen – als die Schlüsselfähigkeit für Verkäufer angepriesen. Wie viele Vertriebstrainer und Managementratgeber habe auch ich immer wieder das Thema aufgegriffen, die Wichtigkeit hervorgehoben und Tipps gegeben, wie man Resilienz aufbauen und erhalten kann. Und zweifellos ist Resilienz eine wichtige Tugend für erfolgreiche Vertriebler.

Und jetzt? Jetzt kommt plötzlich und scheinbar aus heiterem Himmel etwas hinter der Ecke hervor, womit offenbar niemand gerechnet hat. Anpassungsfähigkeit soll die neue Schlüsselqualifikation für erfolgreichen Verkauf sein. Die Fähigkeit also, sich möglichst schnell und umfassend auf neue Situationen und Veränderungen einzustellen.

Schauen wir uns also einmal an, ob das wieder eine der berühmten Säue ist, die wiederkehrend durch die Dörfer getrieben wird oder ob tatsächlich etwas dran ist an der Behauptung.

Die Psychologin Iris Dohmen sagt, dass in den Achtziger- und Neunziger Jahren Veränderungen nur sehr selten vorkamen und wenn, dann waren es ehr kurze Phasen und dann war wieder Ruhe. Nun aber, so Dohmen, ist Veränderung zu einem ständigen Begleiter geworden.

Tatsächlich hat sich die Wirtschaft und Arbeitswelt in Deutschland in den letzten fünf Jahren zum Teil ganz extrem verändert, was natürlich auch Auswirkungen auf Vertrieb und das Marketing hat.

Die Leadgenerierung funktionierte für viele kleine und mittelständische Unternehmen – egal, ob produzierende Betriebe oder Dienstleister – häufig über den Besuch von Messen, die Schaltung von Anzeigen und redaktionellen Beiträgen in Fachmedien oder über mehr oder weniger regelmäßig durchgeführte Mailingaktionen.

Den damit generierten Leads ging dann je nach Unternehmensgröße und Struktur der Vertriebsaußendienst oder der Chef telefonisch nach, mit dem Ziel einen Termin mit dem Interessenten zu vereinbaren. Dort präsentierte man sich dem potenziellen Neukunden, führte eine meist auf fachlicher Ebene stattfindende Bedarfsanalyse durch und erstellte im Idealfall anschließend ein Angebot.

Nicht erst durch Corona ist dieser Prozess ins Wanken gekommen. Neue Technologien, neue Geschäfts- und Arbeitsmodelle, Google, Social-Media und der Überbegriff Digitalisierung erfordern die Fähigkeit, neue Wege zu gehen.

Ich erlebe bei meinen Beratungs-, Trainings- und Coaching-Klienten, dass sich viele Vertriebler und Chefs – nicht nur aus meiner Generation – schwer damit tun sich auf diese sich rasch verändernde Situation einzustellen. Der erste Schritt dazu, so die Psychologin Dohmen, sei Akzeptanz.

Es bringt nichts, sich zu grämen, dass die guten alten Methoden nicht mehr funktionieren, dass die jungen Ingenieure und Einkäufer sich keine Zeit mehr für persönliche Termine nehmen und dass sie auf Beratung häufig kaum noch Wert legen, sondern sich selbst im Vorfeld informieren und nur noch Preise vergleichen. Es ist wie es ist und man sollte sich damit abfinden und sich auf die neue Situation so schnell es geht einstellen.

Nach einer Umfrage des Personaldienstleisters Hays bevorzugen mehr als die Hälfte der befragten 750 Führungskräfte den Mitarbeitertyp „flexibler Alleskönner“, die flexibel und schnell auf unerwartete Probleme reagieren können.

Bei den Arbeitgebern am beliebtesten und nebenbei die erfolgreichsten Vertriebsmitarbeiter sind also die, die akzeptieren, dass sie nicht ändern können, dass es regnet, die aber schnell in der Lage sind einen Regenschirm zu basteln.

Wenn es keine Messen mehr gibt, auf denen man seine zukünftigen Kunden treffen kann, dann muss man eben dort hin, wo die Entscheider jetzt sind. Und die sind nun mal aktuell auf jeden Fall zu einem großer Teil auf XING und LinkedIn zu finden. Beispielsweise sind von den 2 Milliarden Millenials weltweit, die zukünftig in den Chefsesseln der Firmen sitzen, aktuell schon mehr als zehn Prozent täglich auf LinkedIn aktiv. Und aktiv bedeutet, dass sie täglich dort interagieren!

Weitsichtige Firmen- oder Vertriebschef und erfolgreicheVertriebsmitarbeiter sollten sich demnach möglichst schnell auf diese neue Situation einstellen, den Auftritt auf den Plattformen optimieren und die Methoden des Social-Selling erlernen.

Es geht nicht darum, beliebig irgendwelche Kontakte zu generieren und von Zeit zu Zeit mal einen witzigen Post abzusetzen. Social-Selling ist auch nicht die Wundermethode, mit der man ohne großen Aufwand und mühelos neue Kunden gewinnt, wie leider einige selbsternannte Experten behaupten. Aber Social-Selling ist eine sehr sinnvolle Erweiterung der klassischen Vertriebsstrategien und –Methoden, die in Zukunft aus dem modernen B2B-Vertrieb nicht mehr wegzudenken sein wird.

Social-Selling ist gekommen, um zu bleiben! Die „flexiblen Alleskönner“ haben das schon begriffen und werden auch in Zukunft erfolgreich verkaufen. Sie entscheiden, ob Sie dazu gehören wollen oder nicht!

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

Das aktuelle E-Book von Holger Steitz, “Die ungefähr sieben ultimativen Tipps, um im Vertrieb zu scheitern” können Sie hier kostenlos downloaden.

Haben Sie schon gehört? Paris Saint Germain hat seinen Trainer und den gesamten Stab entlassen und das Trainingsgelände verkauft. Wie noch unveröffentlichte Berichte verkünden, hat der Präsident, Nasser Al-Khelaifi, der Vertreter des Eigentümers Qatar Sports Investment, diesen Schritt getan, um die enormen Kosten in überschaubarem Rahmen zu halten.

Man geht bei dieser Entscheidung davon aus, dass die Mannschaft, die mit neun Meistertiteln und 13 französischen Pokalsiegen sowie dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger, und die gespickt ist mit Superstars, wie Kylian Mbappè, Neymar oder dem erst kürzlich zum Helden erkorenen italienischen Torhüter Gianluigi Donnaruma, deutlich bewiesen hat, dass sie das Fußballspielen beherrscht.

Deshalb sei regelmäßiges Training, ein hochqualifizierter Trainerstab und das ganze Brimborium drumherum einfach nicht mehr notwendig. Zudem könne man von hochbezahlten Profifußballern erwarten, dass sie sich selbst fit halten und mögliche Defizite durch eigenständiges Training und Coaching ausgleichen. Talentierte Fußballer seien ja schließlich alle Spieler des Kaders, sonst würden sie gar keinen Vertrag bei PSG bekommen.

Halt, Stopp!!!

Bevor Sie jetzt anfangen, alle verfügbaren Sportnachrichten-Kanäle zu durchforsten, löse ich den Schwindel schnell wieder auf.

Natürlich ist diese Meldung rein fiktiv und entbehrt jeder realen Grundlage. Sicherlich hätte ich auch jeden anderen großen und berühmten Verein dieser Welt nehmen können, dass ich mich für PSG entschieden habe, ist purer Zufall.

Der Vergleich mit dem allgegenwärtigen Fußball kam mir in den Sinn, während ich vor kurzem mit dem Vertriebs-Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens telefoniert habe. Ich wollte dem Chef den Nutzen von Vertriebstrainings näherbringen und idealerweise auch gleich entsprechende Einheiten verkaufen.

Der Vergleich mit dem Fußball kam mir sofort in den Sinn, als der Sales-Manager mir tatsächlich in vollem Ernst verkündete, dass zu seinem Vertriebsteam ausschließlich Verkäufer gehörten, die über überdurchschnittliches Verkaufstalent verfügten und die über die Jahre mehrfach bewiesen hätten, dass sie verkaufen können.

Die Fußball-Europameisterschaft war noch im vollen Gange und wir hatten im Rahmen des Smalltalks darüber geredet, sodass ich den Faden an dieser Stelle wieder aufnehmen konnte.

Wir waren uns sehr schnell darüber einig, dass auch Profifußballer und sogar die oben genannten Superstars der Branche regelmäßig trainieren. Egal, ob das beliebte fünf gegen drei Spielchen, Torschüsse aus allen Lagen, Flanken und Kopfbälle oder taktische Maßnahmen. Alles muss hin und wieder aufgefrischt werden und bestimmte Abläufe und Techniken so oft wie möglich in Wettkampf nahen Situationen geübt werden, bis nahezu alle Schritte und Bewegungen in Fleisch und Blut übergegangen sind.

Dazu kommt noch die Notwendigkeit der psychologischen Unterstützung durch viele Gespräche und Coachings, denn auch die Herzen und Köpfe der Profis tun sich oftmals sehr schwer Niederlagen oder die Schelte der Presse und der Fans so zu verarbeiten, dass sie sich nicht negativ auf die Leistungen auf dem Platz auswirken.

Parallelen zum Verkauf waren dann schnell gefunden. Denn auch für den noch so talentierten Verkäufer gilt es, immer wieder an seinen Fähigkeiten zu arbeiten.

Sei es bei den Prozessen und Methoden zur Neukundengewinnung oder der Potenzial-orientierten Bestandskundenbetreuung. Ansätze gibt es mehr als Genug:

  • Souveränes und selbstsicheres Auftreten
  • Die richtigen Fragen stellen und zuhören können
  • Anbringen der zur jeweiligen Situation passenden Nutzenargumente
  • Der richtige Umgang mit dem Telefon oder den Social-Media-Plattformen
  • Angebotsmanagement und Preisverhandlungstechniken
  • Und vieles mehr

Aber auch der richtige Umgang mit den vielen „Neins“, den täglichen Rückschlägen und den sich unweigerlich einstellenden Motivationsdellen will geübt sein. Bestenfalls lernt der Verkäufer oder die Führungskraft in einem persönlichen Coaching Techniken und Strategien kennen, mit denen man sich selbst immer wieder in der Spur halten kann.

Ich weiß, dass die meisten Unternehmer, Geschäftsführer, Vertriebsleiter und die Verkäuferinnen und Verkäufer im Innen- und Außendienst diesen Vergleich nicht brauchen, weil sie ganz genau wissen, wie wichtig regelmäßiges Training und Coaching für den Verkaufserfolg sind.

Sollte aber doch, wider Erwarten, jemand diesen Beitrag lesen, der die Meinung vertritt, Vertriebstraining wäre überflüssig, dann hoffe ich, dass ich den einen oder anderen mit dieser kleinen Metapher zumindest etwas stutzig gemacht habe und freue mich über Ihr geschätztes Feedback.

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

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Ich äußere mich ja üblicherweise nicht über Wettbewerber. Das gehört sich nicht und wirft aus meiner Sicht nur ein schlechtes Licht auf denjenigen, der meint, die Konkurrenz schlecht zu machen. Deshalb nenne ich natürlich keine Namen.

Schon seit langem muss ich aber immer wieder trocken schlucken, wenn ich Videos oder Beiträge sehe, in denen mehr oder weniger erfahrene Coaches, Trainer und Berater horrende Umsätze und Neukunden auf Knopfdruck versprechen.

Ein Teil in mir schreit laut auf und möchte einen wütenden Kommentar unter den Post setzen, weil ich einfach ein Problem damit habe, wenn Menschen mit unhaltbaren Versprechungen in ihr Unglück getrieben werden. Ich möchte nicht wissen, wie viel Geld in den letzten Jahren verbrannt worden ist, weil Unternehmer und Vertriebsleiter auf Slogans wie „30 Neukunden am Tag, ganz ohne Kaltakquise“ oder „die Revolution im B2B-Vertrieb“ eingestiegen sind.

Wie gesagt, eigentlich schaffe ich es immer, meinem inneren Drängen zu widerstehen aber eine unautorisierte Werbemail von gestern hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Darin wird mir versprochen – ja tatsächlich versprochen – ich bräuchte mir nie mehr Gedanken über meine Umsätze zu machen, weil ich das große Glück hätte, als einer der wenigen auserwählten Beratern, die ultimative Vertriebsmethodik anwenden zu dürfen, mit der ich garantiert zehn Neukunden Anfragen am Tag erhalten würde.

Ich weiß gar nicht so recht, wer mir mehr leidtun soll. Diejenigen, die so etwas verbreiten oder diejenigen, die auf so eine Masche hereinfallen.

Natürlich fallen immer wieder Begriffe wir „automatisierter Vertrieb“, „Social-Selling“ und „Digitalisierung im Vertrieb“, was das Ganze für mich noch unerträglicher macht. Weil damit Themen, die eigentlich sehr positiv für die Entwicklung des B2B-Vertriebes waren und sind in ein negatives und unseriöses Bild gerückt werden.

Regelmäßige Leser von mir wissen, wie ich zu Social-Selling stehe und dass ich diese Methodik selbst als wichtige und richtungsweisende Weiterentwicklung des modernen Vertriebs für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen halte. Logisch, sonst würde ich meinen Klienten und Kunden den Social-Selling-Prozess ja nicht beibringen.

Ich betone in jedem Vortrag, in jedem Training oder Coaching und bei jedem meiner Beratungskunden, dass Social-Selling eine Weiterentwicklung und Ergänzung des klassischen Vertriebsprozesses darstellt und dass es viele Vorteile hat:

  • Finden und erreichen der Entscheider bei den Wunschkunden
  • Sichtbarkeit und Reichweite erzeugen
  • Erkennen der Bedarfslage bei den Wunschkunden
  • Unterstützung und Vorbereitung der Neukundenakquise
  • Gute und weitreichende Positionierung durch zielgerichtetes Marketing
  • Und noch vieles mehr

Ich werde aber auch nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Social-Selling kontinuierliche und systematische Arbeit bedeutet und nicht nebenher oder wie von Wunderhand von selbst läuft.

Man muss Zeit einplanen und möglichst tägliche Routinen entwickeln, und es braucht die Fähigkeit zu erkennen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um zum Telefonhörer zu greifen, damit man den weiteren Vertriebsweg auf der persönlichen Ebene weiter führt. Es ist einfach viel mehr als ab und zu mal etwas posten und mit den Netzwerk-Kontakten hin und her schreiben.

Die Nutzung von XING und LinkedIn für die Optimierung der Vertriebsarbeit ist aus meiner Sicht sehr wichtig, um den Vertrieb zukunftsfähig zu machen. Schließlich sind geschätzte 10% der Millennials, also der Entscheider von morgen, die gerade auf den Chefsesseln Platz nehmen und die mit dem Smartphone große geworden sind, Mitglieder bei LinkedIn oder XING.

Dafür braucht es aber einen klaren und auf die jeweilige Unternehmenssituation ausgerichteten Prozess und keine leeren Versprechungen. Deshalb beschäftigen Sie sich mit Social-Selling aber seien Sie bitte nicht so blauäugig zu glauben, dass es sich dabei um eine Wundermethode handelt, die Neukunden auf Knopfdruck beschert.

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

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Wenn man die Beiträge, Videos und Posts der letzten Monate verfolgt, könnte man meinen, dass der B2B-Vertrieb gerade komplett auf dem Kopf gestellt wird.

Überall sieht, hört und liest man nur noch von digitalem Vertrieb und Social-Selling.

Auch ich habe mich vermehrt mit diesem Thema beschäftigt und dazu das eine oder andere publiziert. Logisch, schließlich haben wir ja eine Zeit erlebt, die hoffentlich jetzt endgültig vorbei ist, in der keine Messen stattgefunden haben, Außendienst fast nicht möglich war und durch vermehrtes Home-Office die Erreichbarkeit der Entscheider zum Teil sehr stark eingeschränkt war.

Was mich angeht, so möchte ich aber auf keinen Fall missverstanden werden. Social-Selling ist ein wichtiger Teil des Vertriebsprozesses und sollte aus meiner Sicht Bestandteil einer jeden Vertriebsstrategie sein.

Das heißt aber nicht, dass die altbewährten Vertriebsmethoden, wie telefonische Kundenakquise und persönliche Gespräche mit den Entscheidern in Zukunft nicht mehr stattfinden werden. Ganz im Gegenteil!

Ich bin fest davon überzeugt, dass das Telefon weiterhin das wichtigste Werkzeug im Vertrieb sein wird. Trotz oder gerade wegen Social-Selling!

Wer meint, nur auf Kontaktanbahnung und Networking in Verbindung mit Content-Marketing-Posts in LinkedIn und XING zu setzen, der handelt – nach meiner unbedeutenden Meinung – mit Zitronen.

Auf jeden Fall sollten XING und LinkedIn für die Recherche von Ansprechpartnern und Entscheidern bei den Wunschkunden genutzt werden. Auch die gezielte Vernetzung ist richtig und wichtig, klar! Das systematische anbahnen von Kontaktpunkten, intensives agieren innerhalb der Timeline und in Gruppen sind hervorragende Möglichkeiten, um bei den Entscheidern „auf den Schirm zu kommen“. Bitte mehr davon!

Und ganz bestimmt ist Content-Marketing, also die Erhöhung der Sichtbarkeit und Reichweite sowie der systematische Aufbau eines Expertenstatus, heute und in Zukunft existenziell wichtig. Daran gibt es aus meiner Sicht keinen Zweifel.

Genauso bin ich davon überzeugt, dass Video-Calls weiterhin vermehrt für das erste Beschnuppern sowie für notwendige Abstimmungen im Vertriebs- und Beschaffungsprozess genutzt werden. Das spart sicherlich den einen oder anderen Autobahnkilometer und hilft die Umwelt und die Nerven der Menschen zu entlasten.

Social-Selling ist gekommen, um zu bleiben! Zweifellos!

Trotzdem werden wir für die Akquise auch in Zukunft auf das Telefon nicht verzichten können.

Mit keinem Medium der Welt kann man besser und effektiver in kürzester Zeit mit vielen Menschen in direkten persönlichen Kontakt treten. Nicht zuletzt deshalb sollte zur Aus- und Weiterbildung der Vertriebsmitarbeiter auch in Zukunft auch das Telefontraining gehören.

Zur Terminvereinbarung oder zur allgemeinen Lagebesprechung brauchen wir auch morgen noch das überall verfügbare und stets einsatzbereite Telefon.

Bei der Akquise sollte mit der Kundenqualifizierung gearbeitet werden. Ohne Manipulation und Druck.

Es geht darum, die Entscheider zu finden, die aktuell oder in naher Zukunft Bedarf für die angebotene Lösung haben, bei denen es Probleme mit den aktuellen Lieferanten und Partnern gibt bzw. bei denen Neu- oder Ersatzbeschaffung ansteht.

Das funktioniert hervorragend über qualifizierende Fragen, mit denen man die Bedarfsträger identifiziert und die Spreu vom Weizen trennt. Das ist auch alles keine Raketenwissenschaft, sondern nur ein Prozess, den jeder halbwegs gebildete und kommunikationsfähige Mensch erlernen kann.

Also! Telefon und Kundenbesuche werden auch weiterhin wichtige Instrumente der B2B-Akquise sein. Ganz sicher!

In meinem nächsten Beitrag widme ich mich dann intensiv dem Außendienst und zeige auf, wie man heutzutage im persönlichen Termin beim Kunden und Interessenten agieren sollte. Bis bald!

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

Das aktuelle E-Book von Holger Steitz, “Die ungefähr sieben ultimativen Tipps, um im Vertrieb zu scheitern” können Sie hier kostenlos downloaden.

 

Wenn man in den letzten Monaten die Diskussionen und Posts verfolgt hat, dann drängt sich der Eindruck auf, dass da draußen gerade ein regelrechter Krieg der Vertriebsideologien  vorherrscht.

Dabei wirft die eine Seite der anderen Seite vor, die Zeichen der Zeit entweder nicht erkannt zu haben oder diese völlig falsch zu deuten. Auf den Social-Media-Portalen ist es besonders eklatant und, was ich besonders bedenklich finde, dass daraus ein permanenter Schlagabtausch zwischen Jung und Alt, traditionell und modern oder auch altmodisch und zukunftsweisend gemacht wird.

Auf der einen Seite stehen diejenigen, die alle klassischen Verkaufsmethoden für tot erklären. All jene, die das große Lied des digitalen Vertriebs und Social-Selling singen und die versprechen, dass man Leads und fette Aufträge alleine dadurch erreichen kann, indem man über LinkedIn, XING oder auch Instagram und Facebook interagiert.

Die Vertreter dieser Philosophie versprechen, dass man durch den Aufbau eines möglichst pfiffigen Sales-Funnels, mit regelmäßigen Posts, möglichst vielen Bildern und Videos und besonders ausgefallenen Headlines, nachhaltig und mühelos unzählige Leads und Anfragen generieren kann. Und, weil die potenziellen Kunden das Unternehmen und die Leistungen ja bereits genau kennen, muss man praktisch nicht mehr verkaufen, sondern braucht die Aufträge nur noch einzutüten.

Die ach so gefürchteten Akquise-Telefonate braucht kein Mensch mehr und außerdem bringen die ja sowieso keinen Erfolg und verschleißen nur die wertvollen Ressourcen der Vertriebsorganisation.

Auf der anderen Seite stehen die eher traditionellen Verkäufer, Manager und Unternehmer die dem Thema Social-Selling teilweise vollkommen feindselig gegenüberstehen. Social-Media-Portale, bzw. die Interaktion darin, werden zu Teil kategorisch abgelehnt und durch wachsweiche Begründungen in Richtung Datenschutz, Privatsphäre und Zeitverschwendung untermauert.

Man schwört auf die bekannte Methodik, bei der man potenzielle Kunden telefonisch kontaktiert, Termine vereinbart und die Leistungen des Unternehmens im persönlichen Gespräch vor Ort präsentiert. Der direkte Kontakt zu den Entscheidern und Ansprechpartnern bei den Kunden steht im Vordergrund und dazu gehört eben auch der Plausch über den letzten Urlaub, das gemeinsame Hobby oder den Lieblings-Fußballverein. Beziehungsaufbau und Beziehungspflege, heißen hier die Zauberworte, die alles andere in den Hintergrund treten lassen.

Wer jetzt meint, dass ich überzeichne, der sollte einfach mal nach Social-Selling vs. klassicher Vertrieb googeln. Wundern Sie sich aber nicht über die gegenseitigen Beschimpfungen und Beleidigungen. Hier hat sich eine Front aufgebaut, die, aus meiner Sicht, dem Vertrieb und Verkauf aber auch dem Marketing insgesamt nicht gut tut.

Denn, einen ultimativen Vertriebsweg, der in allen Branchen und für alle Produkte und Leistungen nachhaltig und zuverlässig funktioniert, den gibt es aus meiner Sicht nicht, und wenn jemand behauptet, diese totsichere Methodik zu kennen, dann sollte man zumindest eine gewisse Vorsicht walten lassen, bevor man auf die Argumentation bedingungslos einsteigt.

Ich glaube, dass die Wahrheit, wie so oft im Leben, irgendwo dazwischen liegt.

Warum nicht die Vorteile der jeweiligen Philosophien und Methoden miteinander kombinieren?

Warum nutzt man nicht die Social-Media-Portale, die nun einmal riesige sich selbst aktualisierende Datenbanken sind, um die Bekanntheit und den Experten-Status des Unternehmens zu erhöhen? Warum bringt man den Vertriebsmitarbeitern nicht bei, wie sie über LinkedIn und XING Entscheider finden, diese langsam und behutsam vorwärmen und durch eine smarte aber zielgerichtete Vorgehensweise aktuelle Bedarfsträger identifizieren können.

Weshalb vertraut man nicht darauf, dass man über entsprechende Content-Strategien, die auch für kleine und mittelständische Unternehmen umsetzbar sind, die in Zukunft so wichtige Sichtbarkeit und Reichweite erreichen kann?

Und was spricht im Gegenzug eigentlich dagegen, die über XING oder LinkedIn gefundenen und bereits vorinformierten Entscheider, nach einer angemessenen Zeit, telefonisch zu kontaktieren, um diese entweder weiter zu qualifizieren oder direkt einen Termin für ein persönliches Gespräch zu vereinbaren? Warum nutzt man nicht die inzwischen etablierten Video-Calls, um die Vorteile des persönlichen Gesprächs mit der hohen Schlagzahl des Telefonmarketings zu verbinden? Und wer sagt denn, dass es nicht sinnvoll ist, einen interessanten Social-Media-Kontakt möglichst zeitnah auch persönlich zu treffen, um die positiven Aspekte des menschlichen Miteinanders in die Beziehung einzubringen?

Weder im Vertrieb oder Verkauf noch bei Marketing und PR gibt es nur schwarz oder weiß. Die Kombination der jeweiligen Methoden und Philosophien bringt nachhaltigen Erfolg, regelmäßig neue Kunden und hilft, die Existenz der Unternehmen nachhaltig zu sichern. Entwickeln Sie deshalb eine Vertriebs-Strategie, bei der die Vorteile des Social-Selling mit denen des klassischen B2B-Vertriebs kombiniert werden. Es lohnt sich auf jeden Fall!

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

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In vielen Branchen ist es üblich, dass vor Auftragsvergabe schriftliche Angebote erstellt und eingereicht werden. Unternehmen und Einkaufsabteilung haben zum Teil komplexe Prozesse und Regularien erarbeitet, nach denen Lieferanten und Dienstleister sich zunächst sogar einem aufwändigen Qualifizierungsverfahren unterziehen müssen, um überhaupt in den erlauchten Kreis derer aufgenommen zu werden, die Angebote einreichen dürfen.

Demzufolge investieren Unternehmen Unsummen in Marketingmaßnahmen und Vertriebsmitarbeiter viel Zeit und Aufwand, um möglichst viele Anfragen zu erhalten. Und wenn die Anfrage dann endlich im Haus ist, wird kalkuliert, geplant, gezeichnet, entwickelt  und schließlich ein möglichst attraktives Angebot erstellt und gesendet, zu dem der potenzielle Kunde nicht nein sagen kann.

Anschließend wartet man gespannt auf die Antwort des Kunden, investiert nochmals viel Hirnschmalz und Zeit in die Angebotsnachverfolgung und setzt alle vorhandenen Fähigkeiten ein, um in der Verhandlung mit dem Kunden schließlich den Abschluss herbeizuführen.

Oftmals ist man dann aber nur zweiter Sieger und damit erster Verlierer. Der Auftrag wird an den Wettbewerb vergeben und man schaut enttäuscht in die Röhre.

Von Selbstzweifeln geplagt fragt man sich, was man nur falsch gemacht hat und versucht beim Kunden im Nachhinein Erklärungen zu erhalten.

Doch der Fehler – bzw. ein ganzes Bündel davon – wurde schon viel früher gemacht.

Denn, nicht jedes Angebot ist ein gutes Angebot!

Häufig ist es tatsächlich viel sinnvoller kein Angebot zu machen, um unterm Strich mehr Umsatz zu erzielen. Ich schlage vor, dass Sie in Zukunft die Anfragen einer kritischen Prüfung unterziehen.  Bieten Sie nur dort an, wo die Erfolgsaussichten aufgrund von teilweise harten Fakten, teilweise auch aufgrund Ihres Bauchgefühls, möglichst hoch erscheinen.

Es gibt sehr gute Gründe, Angebote nicht abzugeben, die ich im Folgenden kurz zusammengefasst habe:

  1. Sie haben keine oder eine opportunistische Kundenhistorie

Ihr Unternehmen ist nur Teillieferant oder erhält nur hier und da mal einen kleinen Auftrag. Von einer Partnerschaft kann nicht die Rede sein.

  1. Der Preis als einziges Entscheidungskriterium

Der Entscheider interessiert sich überhaupt nicht oder nur am Rande für die Nutzenargumente Ihres Angebots.

  1. Sie geben das dritte Angebot ab

Der Kunde sagt oder Sie spüren, dass eigentlich schon klar ist, dass ein Wettbewerber den Auftrag erhalten soll und Ihr Auftrag dient nur als negativer Vergleich.

  1. Kein Kontakt zu dem oder den Entscheidern

Oft gibt man Angebote ab, ohne überhaupt Kontakte in das Unternehmen oder zu den Entscheidern zu haben. Als Mindestanforderung für die Angebotsabgabe sollte ein Angebotsvorgespräch geführt werden. Ist das nicht möglich, verzichten Sie auf die Abgabe.

  1. Ihre Leistungen passen nicht zu den Anforderungen

Eine Angebotsabgabe macht keinen Sinn, wenn die Anforderungen nicht genau bekannt sind bzw. nur schwer oder sogar überhaupt nicht erfüllt werden können.

Neben diesen Punkten gibt es noch einige weitere Kriterien, die dafür sprechen, den Aufwand für die Kalkulation, Erstellung und Abgabe eines Angebots nicht zu betreiben oder auch auf die Teilnahme an einer Ausschreibung zu verzichten. In meinem Buch „Verkaufen ohne Tricks und Kniffe“ sind weitere Punkte aufgeführt.

Verzichten Sie auf die Angebotsabgabe, wenn Ihr Bauchgefühl und objektivierbare Kriterien die Chancen gering erscheinen lassen.

Investieren Sie besser mehr Zeit in den Aufbau und die Pflege von Entscheiderkontakten und lernen Sie, wie Sie den Kundenschmerz und die Entscheidungskriterien der Kunden systematisch ergründen.

Sorgen Sie dafür, dass der Entscheider des Kunden unbedingt Ihr Angebot haben will, weil er davon überzeugt ist, dass Sie und zwar NUR SIE die für seine Anforderungen bestmögliche Lösung bieten.

Auch in diesem Bereich hilft Fokussierung, sorgt für eine bessere Conversion-Rate und unterm Strich für mehr Umsatz und Ertrag. Trauen Sie sich, auch mal Nein zu sagen.

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

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In einer Hinsicht bin ich das schlechteste Vorbild, das man sich vorstellen kann. Wenn es darum geht, konzentriert an einer Sache dran zu bleiben, in den Flow zu kommen und ganz in eine Thematik eintauchen. Das fällt mir manchmal ziemlich schwer.

Warum? Nun, ich bin von Natur aus ein furchtbar neugieriger Mensch und lasse mich einfach sehr leicht ablenken. Ablenken, von äußeren Ereignissen und Umständen aber auch von dem eigenen Gedankenkarussell, das sich im permanent zwischen meinen Ohren dreht.

Wer kennt das nicht? Man will sich auf eine wichtige Aufgabe konzentrieren. Eine Kalkulation, ein wichtiges Angebot, die Akquiseanrufe bei potenziellen Neukunden oder was auch immer. Aber man schafft es einfach nicht, kommt einfach nicht in den Flow, wegen der vielen unerwünschten und teilweise sogar erwünschen Ablenkungen:

• Das eingehende Telefonat
• Die Anzeige am Bildschirmrand: „Sie haben eine neue E-Mail erhalten“
• Die kurze Frage des Kollegen: „kommst Du mit zum Essen?“
• Die auf unserem Smartphone erscheinende Whatsapp-Nachricht oder der Social-Media-Post
• Das laute Tatütata des vorbeifahrenden Krankenwagens

Dazu kommen noch die Störungen aus einem selbst heraus. Die zigtausend Gedanken, die einem ständig im Kopf herum schwirren. Sorgen, Nöte, Ängste aber auch Vorfreude, Glück und schöne Dinge, die unser Unterbewusstsein ständig durchkaut und die dazu führen, dass wir uns nicht vollständig auf das konzentrieren können, was unser Bewusstsein eigentlich gerade erledigen will.

Gemäß einer Studie der University of California, bei der 36 Manager drei Tage lang bei der Ausübung ihrer täglichen Arbeit begleitet wurden, werden wir alle drei Minuten von unserer Arbeit abgelenkt, oder lenken uns selbst ab. Alle drei Minuten?!

Der Geschäftsführer des Providerverbands Eco, Harald A. Summa, schreibt, “Der Konzentrationsverlust durch Ablenkungen hat mittlerweile ein Niveau erreicht, das beginnt, die Vorteile der elektronischen Kommunikation zu überwiegen“. Der Produktivitätsverlust durch ständige digitale Störungen an einem Büroarbeitsplatz wurde auf 12.000 Euro jährlich geschätzt. 12.000 Euro pro Büroarbeitsplatz! Was das für die Produktivität in Unternehmen und Organisationen bedeutet, mag man gar nicht hochrechnen.

Um in den Flow zu kommen, die Phase also, die laut Csikszentmihaly der Zustand völliger Vertiefung (Konzentration) darstellt, brauchen gesunde Menschen im Durchschnitt zwischen fünf und acht Minuten. Jede Störung oder Ablenkung führt dazu, dass man wieder auf nahezu Null-Niveau zurückgeworfen wird und erneut fünf bis acht Minuten benötigt, um wieder in die volle Konzentration einzutauchen.
Dadurch passieren Fehler und man benötigt viel mehr Zeit für die Erledigung einer Aufgabe. Es leidet also ganz massiv die Produktivität, nach der wir ja alle so sehr streben.

Dagegen helfen mir persönlich nur rigorose Maßnahmen. Ich habe mir ein Bündel an Hilfsmitteln und Maßnahmen gestrickt, die mir helfen, Ablenkungen zu vermeiden und meine Konzentration dort hinzulenken, wo ich sie gerade brauche. Und zwar im Großraum-Büro und im Home-Office.

Der bloße Verzicht auf die Nutzung von Social-Media, hilft übrigens nach meiner Erfahrung nur wenig. Denn damit wird das Gefühl, man könnte ja etwas verpassen oder eine wichtige Information ginge an einem vorüber, verstärkt, was zu weiterem Gedankensalat führt, der unsere Konzentration stört.

Es braucht klare Regeln innerhalb der Organisation für die Arbeit mit störungsfreien Phasen, für die Nutzung von E-Mail und Telefon sowie viel persönliche Disziplin und gegenseitige Rücksichtnahme, um dieses komplexe Thema in den Griff zu bekommen. Die Auswirkungen sind groß, deshalb lohnt es sich mit diesem Thema intensiv auseinander zu setzen.

In meinem Buch „Mach endlich Deinen Job!“ beschreibe ich ausführlich, was man als Unternehmen und als Individuum tun sollte, um fokussierter zu arbeiten und zu leben. Und in den Unternehmens-Workshops zu diesem Thema entwickeln wir ganz individuelle Konzepte, wie man Zeit spart und fokussierter an den wirklich erfolgskritischen Tätigkeiten arbeitet, die man im Vertrieb und in Führungspositionen braucht.

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

Das aktuelle E-Book von Holger Steitz, “Die ungefähr sieben ultimativen Tipps, um im Vertrieb zu scheitern” können Sie hier kostenlos downloaden.

Bei uns ist freitags in der Regel Pastatag. Zum Abschuss der Woche kommen alle Familienmitglieder zusammen und bringen meistens einen ordentlichen Hunger mit. Lust groß zu kochen hat aber eigentlich niemand mehr so wirklich und so hat es sich eingebürgert, dass wir schnell ein paar Nudeln in einen Topf werfen, eine leckere Sauce oder Pesto dazu und fertig.

Meist sitzen wir dann ziemlich lange zusammen, erzählen uns gegenseitig von den Erlebnissen der Woche, machen ein bisschen Weltpolitik und verputzen jeder eine ordentliche Portion Nudeln.

Ich kann Ihnen versichern, dass wir durch die Bank weg gute Esser sind und Pasta geht im Hause Steitz wirklich immer. Und trotzdem bleibt immer, aber wirklich immer, einiges von der leckeren Teigware übrig. Wir machen grundsätzlich zu viel, obwohl wir im Vorfeld versuchen, die Menge möglichst realistisch abzuwägen.

Genauso ist es mit Sorgen und Ängsten. Auch davon machen wir Menschen uns in der Regel viel zu viel, was ich aus den Gesprächen in meiner Coaching-Praxis leider immer wieder feststelle.

Und um eines ganz klar zu stellen. Ich möchte hier in keinster Weise Menschen, die unter generalisierten Angststörungen leiden diskreditieren oder mich über diejenigen Mitglieder unserer Gesellschaft lustig machen, die tatsächlich von existenziellen Sorgen und Nöten geplagt sind. Überhaupt nicht.

Mir geht es eher um die Art von Menschen, zu denen ich mich selbst auch zähle. Die Grübler und Pessimisten, die sich permanent in ihrem Kopf ausmalen, was alles Schlimmes passieren könnte.

Es liegt in unseren Genen begründet, dass wir – genauer gesagt unser Unterbewusstsein – permanent mögliche kleine und große Katastrophen befürchten. Wir sind die direkten Nachfahren der Menschen, die den Schatten an der Höhlenwand ernst genommen haben und, weil wir die Gefahr gefühlt haben, rechtzeitig vor dem Säbelzahntiger davon gelaufen sind. Die sorglosen und unbeschwerten wurden gefressen und konnten sich demzufolge nur schwer fortpflanzen.

Manchem Menschen wurde auch vorgelebt, dass man sich ständig Sorgen machen muss, dass man grundsätzlich mit wenig Zuversicht und Selbstvertrauen durchs Leben gehen und auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet sein sollte. Eine gewisse „Grundängstlichkeit“ wurde vielen von uns tatsächlich anerzogen.

Glücklicherweise wissen wir aber inzwischen, dass ein großer Teil der Dinge, die uns nachts den Schlaf und tagsüber die Konzentration rauben, unbegründet sind. Das wusste schon Jean-Paul Sartre, der schrieb: „Ein großer Teil der Sorgen besteht aus unbegründeter Furcht“.

Sorgen und Ängste deshalb aber einfach ignorieren oder zu verdrängen hat aber leider eher den Effekt, dass diese unheilvollen Erwartungen und Befürchtungen noch zunehmen oder neue Ängste in meist schlimmerer Form und Ausprägung nach einiger Zeit erneut auftreten.

Besser wäre es, wenn wir uns mit den von unserem Unterbewusstsein erwarteten Problemen auseinandersetzen. Anstatt zu verdrängen, sollte man eher hinterfragen: Wovor habe ich eigentlich Angst? Wie wahrscheinlich und realistisch ist das? Was kann ich tun, damit das Befürchtete nicht eintritt? Was tue ich, wenn es doch so kommt wie befürchtet und worauf habe ich überhaupt Einfluss?

Blicken Sie den Sorgen ganz tief in die Augen und gehen Sie die folgenden Schritte durch:

  • Schreiben Sie auf, was Sie befürchten.
  • Was wäre das Schlimmste, was passieren kann und wie reagieren Sie, wenn es tatsächlich eintritt?
  • Wie realistisch ist das befürchtet Katastrophen-Szenario auf einer Skala von 1 bis 10?
  • Was liegt nicht in Ihrer Hand?
  • Was können Sie selbst tun, um zu verhindern, dass das Befürchtete eintritt?

Mit den sachlichen Informationen, die Sie auf diese Weise zusammen schreiben, können Sie konkrete nächste Schritte angehen oder vielleicht auch einfach zur der Erkenntnis gelangen, dass die Sorgen unbegründet oder maßlos überzogen sind und sich entspannen.

Und denken Sie beim nächsten Mal dran. Nicht zu viel Nudeln…

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

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Je länger der Lockdown beziehungsweise die Corona-Krise als Ganzes andauert, desto mehr kommen Vertriebsmitarbeiter und vertrieblich aktive Führungskräfte in Not.

Dringende erforderlich Maßnahmen zur Kundengewinnung können nicht oder nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden. Besuche bei Kunden sind häufig, unter Einhaltung der Hygieneregeln, noch möglich. Termine bei Entscheidern zu bekommen, die aktuell noch nicht zum Kundenkreise gehören, die man aber gerne als Kunden gewinnen möchte, lassen sich derzeit nur sehr schwer oder überhaupt nicht vereinbaren.

Messen, die von vielen Unternehmen mit erklärungsbedürftigen Produkten und Lösungen zur Anbahnung von Neugeschäft genutzt wurden finden nicht statt oder sind in die virtuelle Welt verlagert worden. Das ist zwar besser als gar nichts aber doch eher eine Notlösung.

Erfreulicherweise setzen daher immer mehr B2B-Unternehmen auf Social-Selling, also die Anbahnung von Neugeschäft und die Bestandskundenpflege mittels XING und LinkedIn. Einige versuchen sich das notwendige Knowhow mittels der vielen angebotenen Video-Kursen, Webinaren oder über Bücher anzueignen. Manche gehen einfach nach der Trail-and-error-Methode vor und erfreulich viele Entscheider entschließen sich dazu, mit mir ihr individuelles Social-Selling Konzept zu entwickeln und sich von mir im Prozess coachen zu lassen.

Die meisten Vertriebsmitarbeiter – sogar einige, die zunächst eher skeptisch waren – erkennen recht schnell, welch ein mächtiges Werkzeug Social-Selling sein kann, wenn man es richtig einsetzt. Bei diesen Damen und Herren stellen sich dann tatsächlich auch schon recht schnell kleinere oder auch größere Erfolge ein, was einen zusätzlich Motivationsschub auslöst.

Interessanterweise sind aber fast in jeder Gruppe ein oder zwei Vertriebsmitarbeiter, die von Anfang an fremdeln oder sogar mit deutlich gezeigter Ablehnung an das Thema heran gehen.

Meistens gelingt es mir über die Zeit, auch die Social-Selling-Ablehner davon zu überzeugen, dass man mit einem zielgerichteten Prozess nicht nur tatsächlich neue Kunden gewinnen kann, sondern dafür sogar weniger Zeitaufwand leisten muss, als befürchtet.

Trotzdem bleiben fast immer ein zwei harte Nüsse, die aus den unterschiedlichsten Gründen die Nutzung von XING und LinkedIn ablehnen. Hier ein kleiner Auszug der am häufigsten genannten Gründe:

• Zeitmangel – die unzähligen täglichen Aufgaben sind schon ohne Social-Selling kaum zu schaffen
• Rechtliche Unsicherheit – darf man überhaupt Menschen über Social-Media kontaktieren, die man nicht kennt?
• Mangelnde Veränderungsbereitschaft – „Das haben wir ja noch nie so gemacht!“
• Grundsätzliche Ablehnung von Social-Media – „Ich will das nicht und lasse mir das nicht anordnen!“ – „Dann werde ich ja auch von wildfremden Menschen angeschrieben.“

Ich bin kein Anwalt, sodass ich beim letzten Punkt vermeide, auf die rechtliche Situation einzugehen, die im Übrigen inzwischen aufgrund einiger Präzedenzurteile ziemlich gut geregelt ist.

Ich erzähle dann aber gerne, dass ich als angestellter Vertriebsmitarbeiter vor vielen Jahren auch nicht wirklich Lust hatte, mir auf zwei bis drei Messen pro Jahr, auf denen wir ausstellten, die Beine in den Bauch zu stehen. Messen gehörten damals zu unserem Vertriebs- und Marketingprozess und ich wäre niemals auf die Idee gekommen meinem Chef zu erklären: „Also nein Chef, auf Messen zu gehen ist nicht so mein Ding. Die ganzen vielen Menschen da und dann werde ich vielleicht ja auch mal angesprochen. Nein, das möchte ich nicht“. Vielleicht merken Sie, an welcher Stelle die Argumentation gewisse Schwächen aufweist.;-)

Das Zeitproblem kann ich relativ schnell entkräften, da Social-Selling, bei richtiger Anwendung, eher Zeit spart als dass man zusätzliche Zeit aufwenden müsste, und im Falle der mangelnden Veränderungsbereitschaft, liegt das Problem dann wohl doch ganz woanders.

Die Frage, ob man überhaupt fremde Menschen unaufgefordert kontaktieren darf, stellt sich überhaupt nicht, da Networking der eigentliche Zweck der Portale ist. Die Gewinnung neuer Kunden sollte nach meiner Überzeugung auch nicht das primäre Ziel einer Kontaktaufnahme darstellen, sondern ist vielmehr die logische und unausweichliche Folge von zielgerichtetem Online-Netzwerken.

Social-Selling ist gekommen um zu bleiben. Es wird aus meiner Sicht, auch nach überwundener Krise, ein wichtiger Baustein im digitalen Vertriebsprozess darstellen. Deshalb sollte sich jeder, der im B2B-Vertrieb tätig ist, das notwendige Wissen aneignen und lernen, wie man XING und LinkedIn für die Kundengewinnung nutzen kann. Sprechen Sie mich gerne an.

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Im letzten Jahr ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

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Wahrscheinlich denken Sie beim Lesen dieser Überschrift, dass ich jetzt total „durch“ bin.  Jetzt schreibt der Steitz doch allen Ernstes, dass ich mehr Fehler machen soll. Spinnt der jetzt völlig?

Gänzlich widersprechen kann ich Ihnen in dieser Hinsicht sicher nicht, denn letztendlich haben wir ja alle einen mehr oder weniger großer Knall. Oder? Warum ich aber trotzdem finde, dass Sie mehr Fehler machen sollten, das möchte ich Ihnen in diesem Beitrag kurz erläutern.

Wir alle haben unsere Routinen, unsere alltäglichen Aufgaben und Projekte, die wir, meist mit großer Gelassenheit und Ruhe, souverän und ordentlich abarbeiten. In diesem Rahmen fühlen wir uns wohl. Hier sind wir sattelfest, nichts und niemand bringt uns hier so schnell aus der Fassung. Da muss schon mehr kommen.

Mehr? Ja natürlich viel mehr. Denn so lange wir immer und immer wieder nur das tun, was wir schon immer getan haben, bewegen wir uns keinen Millimeter vorwärts. Wir igeln uns in unsere Kuschelecke ein und fühlen uns wohl.

Wer macht keine Fehler? Diese Frage stelle ich in Trainings- oder Workshops gerne und bekomme dann in der Regel auch die Antworten, die ich hören will.

Derjenige, der nichts macht. Genau, wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Aber das meine ich gar nicht.

Ich meine viel mehr, dass wir viel öfter mutig und frech sein sollten. Mutig, in dem wir uns immer wieder mal aus unsere Komfortzone heraus bewegen und Dinge tun, die wir ansonsten nicht, nur ungern oder gar widerwillig angehen.

Und ich finde tatsächlich wir sollten ab und zu mal ein bisschen frech sein. Wir sollten gelegentlich einfach mal die Frechheit besitzen und uns über gängige Konventionen – über das „das macht man doch nicht“ – hinwegsetzen.

Ich möchte Sie ermutigen, sich gelegentlich und immer wieder aus Ihrer Komfortzone herauszubewegen und gezielt Fehler machen. Wagen Sie ruhig mal etwas. Was soll schon passieren?

Meine Vermutung ist allerdings, dass viele – und ich schließe mich hier ausdrücklich mit ein – viel zu oft ganz bewusst in den Routinen, in unserer Komfortzone bleiben. Denn da können wir keine großen Fehler machen. Denn in unserer Kultur hat das Fehler machen keinen guten Ruf, was für uns alle mehr als schädlich ist.

Die richtigen Böcke werden da geschossen, wo wir uns nicht auskennen oder bei den Tätigkeiten, die wir scheinbar nicht so gut beherrschen. Deshalb vermeiden wir sie und berauben uns selbst der Chance uns weiter zu entwickeln.

Weiterentwicklung, Lernen, Herausforderungen finden aber nun mal fast ausschließlich in genau diesem unbekannten Terrain statt.

Frank Wilczek, der amerikanische Nobelpreisträger, hat einmal gesagt: „Wenn du keine Fehler machst, dann sind die Probleme an denen du arbeitest, nicht schwierig genug.“

Wer Ziele erreichen will – und hier rede ich noch nicht einmal von großen Zielen – der muss aber immer wieder große Probleme lösen. An dem Lösen von Problemen wachsen wir. Und daran, Fehler zu machen. Vielleicht sogar zu scheitern.

Wer nicht scheitert, der hat zu wenig gewagt. Scheitern wir uns doch lieber zum Erfolg.

Versuchen wir doch immer wieder direkt beim Geschäftsführer oder Vorstand anzurufen, um dort einen Termin zu vereinbaren. Was soll schon passieren?

Bewerben wir uns doch einfach mal auf die neue Position, obwohl wir glauben, den Anforderungen noch nicht gewachsen zu sein. Nicht umsonst heißt es doch, dass man mit seinen Anforderungen wächst.

Oder planen wir doch mal eine Umsatzsteigerung von 30% gegenüber dem Vorjahr. Wer sich hohe Ziele setzt, könnte sie vielleicht sogar erreichen.

Oder eben auch nicht und dann ist das auch nicht gleich der Weltuntergang. Dann haben wir halt einen Fehler gemacht und wissen beim nächsten Mal, wie wir die Umsatzsteigerung doch hinbekommen können. Dann sind wir auf dem richtigen Weg und haben die Chance, aus unseren Fehlern zu lernen und uns weiter zu entwickeln.

Nutzen wir diese Chance. Immer und immer wieder. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Fehler machen;-)

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Holger Steitz ist Trainer, Berater, Coach und Autor für Vertrieb und Kundengewinnung, Social-Selling, Führung und Verhandlungstechniken im B2B-Umfeld und der Kopf von SALE DIRECT. Er trainiert und coacht Führungskräfte und Mitarbeiter im Vertrieb und unterstützt mit seiner SALE DIRECT GmbH B2B-Unternehmen bei der Entwicklung und Optimierung von Vertriebsstrategien und bei der Umsetzung von Konzepten zur Neukundengewinnung für erklärungsbedürftige Produkte und Dienstleistungen.

Gerade ist im WILEY-Verlag sein neues Buch “Mach endlich Deinen Job” erschienen.  Darin geht es um Zeitverschwendung, falsche Routinen und faule Ausreden im Vertrieb, aber natürlich auch um Auswege aus diesem Dilemma sowie die richtigen und zielführenden Maßnahmen für erfolgreichen und zeitgemäßen B2B-Vertrieb. Hier gibt es die kostenlose Leseprobe.

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